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Heuschreckenschwärme vernichten Felder und Ernten in weiten Teilen Kenias

Durch massive Ernteausfälle bahnt sich in ganz Ostafrika Nahrungsmittelknappheit und Hungersnot an

Die Selbstversorgung durch nachhaltigen Eigenanbau macht Nyota e.V. als Organisation vor Ort unabhängiger von schwankenden Lebensmittelpreisen und Verfügbarkeiten. Was jedoch tun, wenn die eigenen Felder durch Millionen von Heuschrecken bedroht sind, die seit einigen Monaten bereits Ostafrika heimsuchen? Bisher hatten die Menschen im Westen Kenias Glück, nicht direkt von der Heuschreckenplage betroffen zu sein. Ein Grund dafür ist wohl das die niedrigere Temperatur der Region. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass bereits fast drei Viertel der Fläche Kenias von den Heuschreckenschwärmen heimgesucht wurden oder teilweise noch betroffen sind, bisher kamen die Heuschrecken nur sehr vereinzeln an Lwala heran. Die folgende Karte illustriert die erwartete Bewegung der Schwärme.

Schwerwiegende Folgen für die Landwirtschaft Ostafrikas

Millionen und Abermillionen der Insekten fallen über Kenia her und fressen hektarweise Felder, Sträucher und Bäume kahl. Eine Katastrophe für die Menschen in Kenia und Ostafrika, stellt die Landwirtschaft doch die Lebensgrundlage sowie das wirtschaftliche Rückrat in diesen Länder dar – die Existenzgrundlage von Millionen von Menschen ist bedroht. Mit Unmengen von Pestiziden und Herbiziden versucht man der Plage Herr zu werden, bisher ohne wirklichen Erfolg. Hunderte von Freiwilligen helfen dem Militär und den Behörden bei der Bekämpfung der Heuschrecken zu Luft und zu Boden. Entwicklungshilfeminister Gerd Müller spricht von der „größten Plage seit Jahrzehnten“. Die Kosten für die Bekämpfung sind schon jetzt immens, Mangel- oder Fehlernährung bis hin zu Hunger werden die Folge sein.

Preisanstieg von Grundnahrungsmitteln

Die massiven Ernteausfälle führen zu einer anhaltenden Nahrungsmittelknappheit und Seit einigen Wochen beobachten wir in Kenia bereits einen Preisanstieg von Grundnahrungsmitteln mit steigender Tendenz. Obwohl diese die Menschen im Westen Kenias noch nicht erreicht hat, sind die Auswirkungen jedoch schon landesweit spürbar. Wir hoffen, dass die Region Lwala weiterhin verschont bleibt und nicht von den Schwärmen heimgesucht wird. So könnten wir zumindest die Versorgung der Kindertagesstätte sowie der von uns betreuten Kinder und Familien sicherstellen. Auch die Kleinabauern der Region könnten weiterhin ihre Familien ernähren und zumindest für dieses Gebiet die Versorgung sichern.

Diese kurze Videoaufnahme wurde von John Okolla in Machakos, im Nordosten Kenias aufgenommen und zeigt auf eindrückliche Weise, wie verherrend sich die Heuschrecken auf die Vegetation und Felder auswirken. Wo sie vorbeikommen, bleibt nichts pflanzliches mehr übrig.

Mögliche Prävention

Auch wir können uns nicht effektiv gegen diese Anzahl von Insekten schützen, sollten die Schwärme in Lwala einfallen. Schutznetze für Felder sind kaum verfügbar, zumindest kleinere Flächen ließen sich temporär dadurch abdecken und somit vor Schaden bewahren. Aktuell versuchen wir einige dieser Netze einzukaufen – die Verfpügbarkeit ist gering, erschwert wird die Beschaffung außerdem zusätzlich durch die Ausbreitung des Corona Virus in Kenia. Insgesamt wären 2.500€ nötig, um den Großteil unserer Anbauflächen durch Netzabdeckungen zu schützen.

Familienhilfen in Lwala durch Spenden ermöglichen

Der aktuelle Preisansteig der Grundnahrungsmittel macht sich schon jetzt bei Familien in prekären Verhältnissen bemerkmar. Wir haben vorsorglich Vorräte an Getreide angelegt, um für die kommenden Monate ausreichend vorbereitet zu sein. Wir planen in Kürze erste Familienhilfen in Form von Nahrungsmittelpaketen an bedürftige Familien auszuliefern. Um möglichst vielen Kindern und Familien helfen zu können, sind wir auf weitere Spenden angewiesen und bitte dafür um Unterstützung.

Wir bedanken uns für jede Untersützung – ASANTE SANA im Namen der Kinder und Familien in Kenia.

Herzliche Grüße,
Alexander & das Nyota Team in Deutschland und Kenia

Einen aktuellen Artikel zur Heuschreckenplage aus der Tagesschau gibt es hier zu lesen