Zu Besuch bei einem Pilzzüchter in Kenia
Pilze als wertvolle Vitamin- und Eiweißlieferanten Pilzzüchter in Kenia
Während unseres letzten Aufenthaltes in Kenia haben wir uns u.A. nach der Verfügbarkeit von Pilzen umgeschaut. Gute Pilze essen wir immer schon gerne, aber seit dem wir letztes Jahr durch die Berliner Pilzzüchter Chidos (und deren Spendenaktion) auf die Bedeutung von Speisepilzen als hochwertigen Proteinlieferant aufmerksam wurden, war unsere Neugier geweckt. Frische Pilze können eine wichtige Rolle bei der Versorgung des Körpers mit Eiweiß und den Vitaminen der B-Gruppe spielen. Sie enthalten viele Mineralstoffe, besonders reich sind sie auch an Phosphor, Kalium, Selen und Kupfer. In geringeren Mengen sind auch Magnesium, Zink und Eisen enthalten. Viele der von Nyota betreuten Kinder sind HIV positiv, speziell für sie spielt eine besonders ausgewogene Ernährung eine geradezu lebenswichtige Rolle.
Auch wenn wir aktuell nicht die finanziellen und personellen Kapazitäten haben, um uns der Pilzzucht zu widmen, könnte dies zu einem späteren Zeitpunkt ein interessantes Projekt für Nyota und die Versorgung der Kinder in Kenia sein. Leerstehende Lehmhütten, die nur eingeschränkt genutzt werden dürfen (aus traditionellen und familiären Gründen), könnten als optimale Räumlichkeiten für die Zucht dienen. Alle nötigen Rohstoffe wären vor Ort erhältlich, wie z.B. Bagasse, ein Abfallprodukt aus der örtlich ansässigen Zuckerrohrproduktion. Auch das nötige Myzel sowie die praktische Erfahrung wäre verfügbar. Eine sehr ausführliche und detaillierte Schritt für Schritt Anleitungen auf Englisch haben wir ebenfalls bereits von Chidos Mushrooms erhalten.
Fazit: Neben der Funktion als hochwertiger Vitamin-B und Proteinlieferant ist auch die wachsende Nachfrage und der hohe Marktpreis im Hinblick auf mögliche einkommensfördernde Maßnahmen interessant, nicht nur für Nyota, sondern auch für viele kleinbäuerliche Familienbetriebe, wie den von Albert Odongo. Neue Arbeitsplätze könnten geschaffen werden die gleichzeitig zusätzliches Einkommen generieren und die örtliche Nahrungsmittelgrundversorgung verbessern würden. Eigentlich drei ziemlich gute Gründe, sich mit diesem Thema eingehender zu befassen.
Fotos: Frank Bässler, Alexander Krziwanie